Warum Nistkästen sinnvoll sind
Juni 6, 2016 in Ratgeber von administrator
In der sauber geordneten Kulturlandschaft, die von peniblen Gärtnern und der lebensfeindlichen Monokultur der Forst- und Landwirte geprägt ist, finden vor allem Höhlenbrüter zunehmend schlechter ideale Nistplätze. Früher nutzten die fragilen Singvögel alte, abgestorbene Bäume, in denen Spechte und Destruenten wie Pilze und andere Kleinstorganismen Hohlräume für sie schufen. Heute werden abgestorbene Bäume alsbald entfernt und die Brutplätze verschwinden.
Eine für Hobbygärtner und Naturbegeisterte effiziente Möglichkeit, der Natur zu helfen, ist der Bau von Vogelhäusern. Damit diese schnell besiedelt werden und vor allem den Tieren nutzen, müssen jedoch einige Regeln beachtet werden.
Richtige Montage und Positionierung
Nistkästen können zu jeder Jahreszeit montiert werden. Viele Vögel suchen sich bereits im Spätsommer den Nistplatz fürs nächste Jahr aus. Soll das künstliche Nest im Frühjahr nutzbar sein, muss es jedoch spätestens im März aufgehängt werden. Da nicht wenige einheimische Höhlenbrüter mehrere Bruten im Jahr haben, können diese jedoch auch noch später einen Nistkasten besiedeln, wenn beispielsweise ihre ursprüngliche Nestwahl zerstört oder ausgeraubt wurde. Damit dies nicht mit den künstlichen Brutkasten passiert, müssen sie vor Mardern und Katzen sicher sein.
Schwer zugängliche Orte frei hängend im Baum oder an glatten Hauswänden bieten effektiven Schutz. Aber Vorsicht! – Das neue Zuhause wird verschmäht, wenn er sich im Wind bewegt; daher immer mit einem stabilen Winkel befestigen. Sollen die Nistkästen direkt am Baumstamm hängen, eignen sich witterungsbeständige Aluminiumnägel oder Manschetten.
Damit die Nisthöle nicht zur Todesfalle für die Jungtiere wird, muss bei der Positionierung einiges beachtet werden. Es darf kein Wasser eindringen, da die nackten Küken sonst erfrieren. Dafür das Vogelhaus waagerecht oder leicht nach vorne gekippt, sturmsicher montieren und nie zur Wetterseite ausrichten. Der Südosten hingegen ist ideal. Hier erhalten die Nistkästen die frühe, dringend ersehnte Morgen-, jedoch nicht mehr die potentiell todbringende, da zu heiße, Mittagssonne.
Eine große Kolonie Höhlenbrüter anzusiedeln, ist nur in Einzelfällen realisierbar, etwa wenn Stare oder Spatzen die zukünftigen Bewohner sind. Aber auch dann sollten mindestens 30 cm zwischen den Vogelhäusern liegen. Bei allen anderen Singvögeln gilt als Faustregel 10 Meter Abstand. Der zukünftige Vogelhausbewohner kann sowohl durch die Größe des Einflugloches als auch durch die relative Höhe des Standortes beeinflusst werden. So siedeln sich Singvögel wie Meisen, Heckenbraunellen und Co. sogar in Augenhöhe an, während Kleiber, Spatzen, Stare und Baumläufer Nistkästen in zwei bis vier Metern Höhe bevorzugen.
Nistkästen – Säubern und Hygiene ist wichtig
Das Mikroklima im Vogelhaus verschlechtert sich während der Brutzeit zunehmend, da Kot und entflohene Futterinsekten in ihm verbleiben. Dies erhöht nicht nur die Bakterienbelastung, sondern lockt vor allem Parasiten wie Zecken, Flöhe und Milben an.
Um die Gesundheit der Brut im folgenden Jahr nicht zu gefährden, müssen Nistkästen im Herbst, ab September, gereinigt werden. Dafür das gesamte alte Nistmaterial entfernen und das Innere mit Wasser ausspülen. Chemische Reinigungs- und Desinfektionsmittel dürfen jedoch nicht zum Einsatz kommen. Danach vor dem erneuten Aufhängen das Vogelhaus zum Trocknen in die Sonne stellen. So gesäubert bieten Nistkästen sicheren Schutz im Winter und einen guten Start in die neue Brutsaison.
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