So legt man einen Gartenteich richtig an
August 4, 2014 in Allgemein, Gestaltungsideen, Ratgeber von Andreas Bodonge

Foto : flickr, Günter Hentschel
Ein eigener Teich ist eine Bereicherung für jeden Garten. Um einen Teich im eigenen Garten anzulegen, kann man wahlweise zu einer Teichfolie greifen oder zu einem Teichbecken. Doch bevor man sich überlegt, wie man den Teich anlegt, sollte zuerst der ideale Standort gefunden werden. Hierfür sind verschiedene Faktoren wichtig, wie etwa die Sonneneinstrahlung, die Bodenbeschaffenheit, der Wind und der Laubfall. Schließlich soll das biologische Gleichgewicht im Teich möglichst wenig gestört werden. Daher sollte man gleich zu Beginn einen geeigneten Standort wählen, um sich später nicht unnötige Arbeit aufzuhalsen.
Sehr wichtig: eine gute Sicht auf den Teich
Ein Teich sollte stets so angelegt sein, dass er gut vom Haus oder der Terrasse sichtbar ist. Keineswegs sollte er in einer abgelegenen Ecke des Gartens liegen, was vor allem, wenn Kinder oder Tiere im Haushalt existieren, von großer Wichtigkeit ist. Denn so hat man stets die Möglichkeit, im Falle eines Falles sofort eingreifen zu können.
Nicht direkt unter Bäumen
Auf keinen Fall sollte ein Teich direkt unter einem Baum angelegt werden, denn herabfallende Tannennadeln und Laub, Pollen oder Äste können die Wasserqualität enorm verschlechtern, was den Tieren und Pflanzen im Teich nicht sonderlich gut bekommen wird. Außerdem bringt dies vor allem im Herbst enorm viel Arbeit mit sich. Besser ist daher ein halbschattiger Standort, an dem nur wenige bis keine Bäume vorhanden sind.
Ausgewogene Lichtverhältnisse
Damit Pflanzen und Tiere optimal leben können, benötigt ein Teich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Licht und Schatten. Denn durch übermäßige Sonneneinstrahlung wird das Wachstum von Algen enorm gefördert. Ein halbschattiger Standort mit einer Sonneneinstrahlung von rund sechs Stunden ist ideal.
Direkt im Wind
Der Teich sollte nicht im Windschatten liegen. Besser ist es, der Teich ist für den Wind direkt erreichbar. Denn der Wind sorgt für eine natürliche Wasserzirkulation und somit für einen natürlichen Gasaustausch, da das Teichwasser so optimal mit Sauerstoff versorgt wird. Außerdem sorgt die natürliche Wasserbewegung dafür, dass der Teich nicht absteht.
Vorsicht bei Steinen und Wurzeln
Steine und Wurzeln können sehr tückisch sein und einen Teich schnell trockenlegen. Vor allem dicke Wurzeln, wie zum Beispiel die eines Bambus, sind sehr stark und können den Teich schnell durchstoßen – sogar Teichbecken. Beim Anlegen eines Teiches sollte daher stets genug Abstand zu Hecken und Bäumen gehalten werden. Auch spitze Steine dürfen auf keinen Fall direkt unter dem Teich liegen. Um kein Risiko einzugehen, sollte hier eine ausreichend dicke Sandschicht aufgebracht und ein Teichvlies ausgelegt werden.
Sicherheit geht vor
Beim Anlegen eines Teiches sollte man nicht nur um die Sicherheit von Mensch und Tier besorgt sein. Hier kann man schnell Abhilfe schaffen, wenn ein Zaun um den Teich gezogen wird. Doch auch umliegende Grundstücke und Gebäude könnten im Falle des Aus- oder Überlaufens eines Teiches beschädigt werden. Schnell kann es das Haus des Nachbarn erwischen oder sogar den eigenen Keller, wenn der Teich beschädigt wird und das Wasser in den Erdboden versickert. Bevor man damit beginnt, ein Erdloch für den Teich auszuheben, sollte man zudem auch sicher gehen, dass sich keine Erdkabel oder Rohre in der Erde verlaufen. Denn solche Schäden können schnell sehr teuer werden.
Teichgröße festlegen
In erster Linie ist die Größe eines Teiches natürlich abhängig von der Größe des Gartens sowie von seiner Nutzung. Prinzipiell kann man aber sagen, je größer ein Teich ist, desto besser ist es. Denn je größer der Teich ist, desto weniger unterliegt er Temperaturschwankungen und je größer und tiefer er ist, desto besser ist sein ökologisches Gleichgewicht.
Mindesttiefe beachten
Die Mindesttiefe für einen Teich sollte wenigstens 80 cm betragen, damit er im Winter nicht vollständig einfriert. Sollen Fische darin gehalten werden, ist eine Tiefe von 90 bis 120 cm ratsam.
Form und Größe
Bevor man mit dem Aushub der Teichgrube beginnt, sollte man die Form und Größe des Teiches abstecken. Hierfür eignen sich etwa ein langes Seil oder ein Gartenschlauch. Es sollte aber nicht einfach nur ein Loch gebuddelt werden. Denn ein Teich sollte stets terrassenförmig mit unterschiedlichen Pflanzzonen angelegt werden. Wichtig für die Größe des Aushubs ist aber, ob ein Folienteich angelegt oder ein Teichbecken verwendet wird.
Teichbecken
Wenn ein Teich nur etwa vier bis fünf Quadratmeter groß oder kleiner werden soll, sollte man sich für ein Teichbecken entscheiden. Diese besitzen in der Regel bereits verschiedene Pflanzzonen. Außerdem gibt es hier viele verschiedene Größen und Formen.
Die Größe des Teiches ist auch abhängig davon, ob darin auch Fische gehalten werden sollen. Denn ein Teich, in dem auch Fische leben sollen, sollte die Größe von sechs Quadratmetern auf keinen Fall unterschreiten.
Teichfolie
Bei Teichen mit einer Größe ab fünf Quadratmetern sollte man zu Teichfolie greifen, mit der man zudem in Form, Größe und Gestaltung keinerlei Grenzen hat. Hier kann man sich frei austoben und seine eigenen Ideen verwirklichen. Allerdings sollte man hier selbstständig auf die Einhaltung der Mindesttiefe sowie der Einbringung verschiedener Pflanzzonen achten.
Teichzonen
Ein Teich besteht aus drei verschiedenen Zonen:
- Sumpfzone
- Flachwasserzone
- Tiefwasserzone
Sumpfzone
Die Sumpfzone ist relativ breit und flach und weist eine Tiefe von nur etwa 10 bis 20 Zentimeter auf. Die optimale Sumpfzone ist etwa 30 Zentimeter breit und macht nur rund ein Drittel der gesamten Teichoberfläche aus. Hier werden hauptsächlich Sumpfpflanzen gesetzt, die den Teichrand optisch aufwerten. Die Sumpfzone dient vielen Vögeln und Fröschen nicht nur als Tränke, sondern auch als Versteck. Deshalb sollte sie auch relativ gerade und nicht zu steil sein.
Flachwasserzone
Direkt an die Sumpfzone grenzt die Flachwasserzone, die eine Tiefe von 20 bis 60 Zentimeter aufweist und wahlweise übergangslos oder durch Kies und Steine abgetrennt wird. Die Breite der Flachwasserzone sollte im optimalen Fall bei 30 bis 50 Zentimetern liegen. In der Flachwasserzone wachsen Teichpflanzen, welche ihre Nährstoffe nicht nur aus dem Boden sondern auch aus dem Wasser beziehen und so dafür sorgen, dass das Algenwachstum möglichst eingedämmt wird.
Tiefwasserzone
Die Tiefwasserzone beginnt ab einer Tiefe von etwa 60 Zentimetern, bei einem Fischteich sollte diese jedoch mindestens 90 bis 120 Zentimeter betragen. Denn so heizt der Teich im Sommer nicht so schnell auf und im Winter kann das Wasser nicht vollständig zufrieren. Die Grundfläche der Tiefwasserzone sollte bei einer Haltung von Fischen die Größe von zwei Quadratmetern auf keinen Fall unterschreiten.
Foto:
„Bandit ist in den Gartenteich gesprungen.“ by Günter Hentschel, https://www.flickr.com/photos/v230gh/2803795172 is licensed under a Creative Commons license (CC BY-ND 2.0): https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0
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