Rindenmulch – Praktisch, wenn er richtig eingesetzt wird

Juni 20, 2016 in Ratgeber von administrator

Foto: Rindenmulch - Tanja Ranzinger

Foto: Rindenmulch

Sicher kennen Sie auch diese duftenden, rustikal wirkenden Schichten aus Rindenmulch, die man in verschiedenen Beeten sieht. Neben dem hübschen Anblick bietet diese Schicht aus gehäckselter Baumrinde aber auch einige Vorteile: Sie hält den Boden feucht, es muss also nicht so oft gegossen werden. Auch wird das Wachstum von Unkraut verhindert. Im Winter sorgt der Mulch außerdem dafür, dass der Frost nicht ohne Weiteres an die Wurzeln der Pflanzen kommt.

Was Vorteile hat, hat leider oft auch Nachteile. Beim Mulchen gilt es zu beachten, dass die Schicht aus Baumrinde dem Boden Stickstoff entzieht. Manche Pflanzen brauchen diesen Stoff zum Gedeihen. Im Sommer muss außerdem das dauerfeuchte Bodenklima beachtet werden. Manche Wurzeln neigen zum Schimmeln, was natürlich durch eine Mulchschicht noch begünstigt wird. Leider enthält der Mulch oft mehr oder minder viel Cadmium, der in den Boden einzieht. Hier sollten Informationen zum Produkt eingeholt und, sofern möglich, die Mengen an enthaltenem Cadmium erfragt werden. Im Zweifelsfall kann eine Beimischung von Hornspänen das Cadmium wieder entziehen.

Nicht alle Pflanzen vertragen das Mulchen

Das liegt am oben schon erwähnten Entzug von Stickstoff und der lang anhaltenden Feuchtigkeit unter der Mulchschicht. Büsche und Rosenbeete vertragen das Mulchen sehr gut, schätzen es sogar. Flächen mit Staudengewächsen hingegen sollte man nicht mulchen, da hier, die Eigenschaft der Mulchschicht für die Pflanzen eher schädlich ist. Auch Beete mit Saatblumen sollten eher nicht gemulcht werden, da diese kaum durch die Mulchschicht hindurch kommen und wichtige Wachstumsförderer die Isolationsschicht nicht durchdringen können. Ebenso sollte der deutliche, erdige Geruch des Mulchs beachtet werden. Meist wird er als angenehm empfunden, obwohl er durchaus intensiv sein kann.

Da es keine gesetzlichen Maßgaben gibt, wie Rindenmulch zu sein hat, gibt es hier große Qualitätsunterschiede. Damit das Material auch wirklich die Eigenschaften hat die man erwartet, sollte der Mulch tatsächlich aus Baumrinde bestehen. Bei näherer Betrachtung enthalten viele Produkte zusätzlich noch andere gehäckselte Pflanzenteile, die die Qualität und Wirksamkeit des Mulches beeinträchtigen. Hier hilft ein Blick auf die Zusammensetzung oder die Frage an einen Fachmann. Am besten bereitet man den Mulch selber zu oder fragt bei der örtlichen Sammelstelle für Grüngutabfälle nach. Grüngut selbst häckseln und als Mulch verwenden ist eine gute Alternative zum Kaufprodukt.