Orchideenpflege – Diese Fehler sollten Sie vermeiden
Juli 7, 2014 in Pflege, Ratgeber von Andreas Bodonge

Foto: flickr, Maja Dumat
In den letzten Jahren halten Orchideen immer häufiger Einzug in deutsche Haushalte. Noch vor geraumer Zeit standen sie Symbol für empfindliche Pflanzen, die viel Pflege und Zuwendung bedürfen und zudem auch noch sehr teuer waren. Nur auf den Fensterbänken echter Liebhaber konnte man Orchideen finden. Doch inzwischen findet man Orchideen in nahezu jedem Haushalt. Vor allem die Nachtfalterorchidee Phalaenopsis ist inzwischen sehr häufig vorzufinden und ist immer wieder in Garten-Centern, Baumärkten, Supermärkten und sogar Discountern erhältlich. Aber auch seltenere Orchideenarten wie die Vandenen oder Dendrobien finden sich immer häufiger ein. Gerne werden Orchideen auch als Mitbringsel gekauft. Zwar sind Orchideen im Grunde recht pflegeleicht, doch bedürfen sie dennoch einer besonderen Pflege, denn Gießen, Düngen und Bescheiden fallen grundlegend ganz anders aus, als bei den meisten anderen Pflanzen. Hier kann man einiges falsch machen.
Orchideen richtig gießen
Weniger ist mehr – diese Aussage trifft vor allem beim Gießen von Orchideen Anwendung. Denn eine Orchidee benötigt vergleichsweise wenig Wasser. Auch direktes Sonnenlicht mögen diese Pflanzen nicht sonderlich, wobei sich dies von Art zu Art durchaus auch unterscheiden kann. Zugluft sollte jedoch bei allen Arten vermieden werden.
Die am Häufigsten verkaufte Orchidee ist die Phalaenopsis. Diese bevorzugt halbschattige Standorte und verträgt direkte Sonneneinstrahlung und Hitze überhaupt nicht. Da die Phalaenopsis ursprünglich auf Bäumen wächst und über Luftfeuchtigkeit und Regen mit Wasser und Nährstoffen versorgt wird, sollte sie im besten Fall entsprechend mit sauberem Regenwasser gegossen werden. Die Luftfeuchtigkeit sollte entsprechend hoch sei, etwa bei 50 bis 60 Prozent sind ideal. Sollte die Luftfeuchtigkeit deutlich niedriger sein, kann die Orchidee alternativ auch in eine Schale mit Wasser gestellt werden. Dabei darf aber das Wasser nicht in den Topf und somit in die Wurzeln ziehen, da sich sonst Staunässe bilden kann.
Den häufigsten Tod stirbt eine Orchidee durch zu häufiges und zu übermäßiges Gießen. Im Regelfall reicht es bereits aus, wenn die Orchidee ein bis zwei Mal in der Woche gegossen wird. Damit jedoch keine Staunässe entstehen kann, sollte überschüssiges Wasser gut ablaufen können. Bewährt hat sich aber auch schon das Baden der Orchideen in Regenwasser. Hier wird die Wurzel der Pflanze für etwa 10 bis 20 Minuten unter Wasser getaucht, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen und sich die Wurzeln mit Wasser vollsaugen konnten. Gegossen werden sollte allerdings erst dann, wenn das Substrat vollständig abgetrocknet ist.
Auch eine gelegentliche Dusche nimmt eine Orchidee gerne an. Gerade Vandenen beispielsweise sollten des Öfteren an der Wurzel besprüht werden. Bei ihnen und auch bei der Phalaenopsis sowie bei einigen anderen Orchideen ist jedoch darauf zu achten, dass kein Wasser in die Blattachsel läuft. Denn sonst besteht die Gefahr, dass das Herz der Orchidee zu faulen beginnt, was das Todesurteil für die gesamte Pflanze bedeuten würde. Anders sieht es aus, wenn das Wasser zeitnah abtrocknen kann, wie dies etwa der Fall ist, wenn die Orchideen im Freien gehalten werden.
Gelegentlich düngen
Hin und wieder sollte man einer Orchidee mit ein wenig Dünger unter die Arme greifen. Hierbei greift man im Idealfall zu speziellem Orchideendünger, der nur in sehr geringer Konzentration angewendet werden darf. Dieser Dünger ist auf die besonderen Bedürfnisse von Orchideen zugeschnitten und versorgt die Pflanze mit allen benötigten Nährstoffen. Beim Düngen sind in jedem Fall auch die Ruhezeiten der Pflanze zu beachten. So sollte sie nur gedüngt werden, wenn sich neue Triebe bilden.
Umtopfen und zurückschneiden im Frühjahr
Das Umtopfen und Zurückschneiden von Orchideen ist mit äußerster Vorsicht durchzuführen, denn schnell kann man die Pflanze dabei beschädigen. Im Idealfall wird die Orchidee im Frühjahr in einen größeren Topf gesetzt, woraufhin sich allerdings das Wachstum etwas verlangsamt. Deshalb sollten bereits entstandene neue Triebe wenigstens bereits einige Zentimeter groß sein. Nach dem Umtopfen sollte man die Pflanze nicht sofort gießen, sondern ihr einige Tage Ruhe gönnen. Am Besten wird eine Orchidee aber nur einmal in zwei Jahren umgetopft.
Bereits abgestorbene Pflanzenteile sollten abgeschnitten werden. Dabei ist jedoch oberste Vorsicht geboten. Auch sollte keine Schere verwendet werden, sondern ein Messer, da es beim Schneiden mit einer Schere zu schädigenden Quetschungen kommen kann. Abgestorbene Blätter sind dadurch zu erkennen, dass sie sich vollständig gelb verfärbt haben und vertrocknen.
Foto:
„Phalaenopsis-Orchideen“ by Maja Dumat, https://www.flickr.com/photos/blumenbiene/7731928488 is licensed under a Creative Commons license (CC BY 2.0): https://creativecommons.org/licenses/by/2.0
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