Marienkäfer: Das natürliche Mittel gegen Blattläuse
März 21, 2015 in Ratgeber von Andreas Bodonge

Foto: flickr, Patrick Steg
In vielen Gärten und auch auf großen Balkonen und Terrassen finden sich häufig wunderschön blühende Blumen, Sträucher und Bäume, Obst und Gemüse. Doch irgendwann kann es in jedem noch so gut gepflegten Pflanzenparadies einmal vorkommen, dass sich plötzlich an einigen Pflanzen Blattläuse niedergelassen haben. Während man diesen bei nur einem sehr geringen Befall von nur einer oder zwei Pflanzen noch recht gut mit Brennnesseltee Herr werden kann, kommt man bei einem starken Befall jedoch nicht mehr dagegen an. Dann muss man bereits härtere Geschütze auffahren.
Auf keinen Fall Pestizide einsetzen
Viele greifen dann gleich zur Chemiekeule. Doch haben Pestizide in einem Garten grundsätzlich nichts zu suchen. Besser und vor allem umweltschonender ist da schon der Griff zur natürlichen Bio-Waffe: dem Marienkäfer! Auch wenn es zu Beginn den Anschein macht, man müsse die Marienkäfer mit Pestiziden unterstützen, sollte man die Finger davon lassen.
Grund dafür ist der, dass Blattläuse sich sehr schnell vermehren, weshalb sich die gesamte Population relativ schnell von dem Gift erholt haben wird. Marienkäfer hingegen vermehren sich deutlich langsamer. Zudem nehmen diese das Gift zusätzlich über die vergifteten Blattläuse auf, wodurch sie eine entsprechend höhere Dosis des Giftes aufnehmen.
Der Marienkäfer ist ein natürlicher Fressfeind der Blattlaus, ebenso wie auch Larven der Schwebfliege und der Florfliege, Raubwanzen und Ohrwürmer. Ja sogar für einige Vögel sind Blattläuse eine Delikatesse. Doch wie kann man den Marienkäfer am besten anlocken, um der Blattlausplage möglichst schnell Herr zu werden?
Marienkäfer effizient anlocken

Foto: flickr, michitux
In vielen Gärten haben Insekten kaum eine Chance, sich auszubreiten. Der Rasen ist auf ein absolutes Minimum gemäht, die Büsche und Hecken tadellos in Form geschnitten, wild wachsende Pflanzen werden sofort herausgerissen und im Idealfall sogar gleich im Keim erstickt. Gerade dies ist es aber, was Nützlinge gar nicht mögen. Lästlinge hingegen, wozu eben auch die Blattläuse gehören, sind nicht so wählerisch und nehmen, was sie bekommen können. Da sich nun aber keine Nützlinge wie der Marienkäfer nicht im Garten wohlfühlen und deshalb ausbleiben, kann sich die schädliche Brut ungehindert im Garten ausbreiten.
Die wohl beste Möglichkeit, Marienkäfer in seinen Garten zu locken, ist, sie mit Futter zu locken, also beispielsweise mit Blattläusen oder Spinnmilben. Ist der Garten groß genug, bietet es sich an, eine Ecke des Grundstücks bewusst wild wachsen zu lassen, ohne einzugreifen und beispielsweise Blattläuse oder Unkraut ständig sofort zu entfernen.
Da sich Marienkäfer liebend gern auch von Pollen ernähren, ebenso wie von Dill, Fenchel, Schnittlauch oder Kamille, bietet es sich an, auch hier etwas in seinem Garten anzupflanzen. Ebenso stehen auch Schafgarbe, Löwenzahn, Klatschmohn, Steinkraut und vieles mehr auf dem Speiseplan der Marienkäfer. Deshalb sollte man die Kräuter unbedingt auch vollständig blühen lassen.
Fotos:
„Marienkäfer“ by Patrick Steg, https://www.flickr.com/photos/patricksteg/6945102754 is licensed under a Creative Commons license (CC BY-ND 2.0): https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0
„Marienkäfer im Futterparadies“ by Michael Hamann, https://www.flickr.com/photos/michitux/5789524417 is licensed under a Creative Commons license (CC BY 2.0): https://creativecommons.org/licenses/by/2.0
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